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Do's and Don'ts in den USA

Symbolbild von Daniel Foster/unsplash
Symbolbild von Daniel Foster/unsplash

Andere Länder, andere Sitten. Das gilt auch für Länder, wie die USA bei denen man das Gefühl hat, sie durch Filme eigentlich ziemlich gut zu kennen. Da das aber oft nur ein Trugschluss ist, möchte ich euch hier die Do's and Don'ts vorstellen, die ihr beachten solltet, wenn ihr in die USA reist.

Meine 5 Do's

Smalltalk führen

"How is it going?", "How are you?" oder "How's your day so far?" gehört in den USA bei jedem Gespräch zum guten Ton. Ihr werdet dies sicherlich auch selber öfter hören - von eurem Kellner, dem Verkäufer oder der Frau an der Kasse. Das bedeutet aber nicht, dass die Person wirklich wissen will, wie es euch geht. Es ist mehr eine Art "Hallo" zu sagen. Eine ernste Antwort wird nicht erwartet und kann die Person gegenüber auch verwirren. In den meisten Fällen ist es am einfachsten, einfach mit "good" oder "fine" zu antworten. Gleichzeitig solltet auch ihr ein Gespräch mit Smalltalk beginnen. Amerikaner sprechen gerne durch die Blume. Ein Gespräch direkt mit eurem Anliegen zu beginnen, kann auf Amerikaner schnell unhöflich wirken.

Trinkgeld geben

Anders als in Deutschland leben die Kellner in den USA oft nur von den Einnahmen des Trinkgeldes. Während in Deutschland eine Pauschale für den Service schon im Preis für das Gericht einkalkuliert ist, zahlt man für den Service in den USA separat durch das Trinkgeld. Eine Vorschrift wie viel das ist, gibt es nicht aber es wird empfohlen, zwischen 15 und 20 Prozent von der Gesamtrechnung zu geben.

Das ist zwar mehr als die meisten in Deutschland geben würden, dafür sind die Gerichte aber in den meisten Fällen auch günstiger. Außerdem merkt man schnell, dass sich die Kellner in den USA sehr viel mehr Mühe geben. Sie sind sehr freundlich, stellen sich meist namentlich vor und kommen mindestens alle zehn Minuten zum Tisch und fragen, ob noch alles in Ordnung ist. Gelegentlich bekommt man auch mal ein Getränk oder ein Dessert für lau. Die Kellner kämpfen förmlich um jeden Penny Trinkgeld.

Vorurteile ablegen

Dass alle Amerikaner dick sind und mit Waffen im Holster rumlaufen, stimmt genauso wenig, wie dass alle Deutschen Lederhosen bzw. Dirndl tragen und den ganzen Tag Bier trinken. Wenn ihr euch auf die fremde Kultur einlassen wollt, hilft es vorher Stereotypen und Vorurteile zu vergessen und sich sein eigenes Bild zu machen. In Oregon habe ich beispielsweise die Erfahrung gemacht, dass die Menschen dort sehr viel gesünder leben und bewusster Essen als in Deutschland. Auch die typische Cowboy-Erscheinung ist mir dort nicht über den Weg gelaufen.

Auslandskrankenversicherung abschließen

Ein Unfall oder eine Krankheit können in den USA ganz schön teuer werden. Die Versorgung eines gebrochenen Arms im Krankenhaus kann da schnell mal einen vierstelligen Betrag kosten. Deshalb würde ich jedem empfehlen, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, bevor er oder sie in die USA fliegt. Die meisten Versicherungen kosten nur um die 10€ im Jahr und sind dementsprechend auch für weitere Reisen gültig.

Auto mieten

Außer in Großstädten wie New York könnt ihr auf die öffentlichen Verkehrsmittel in den USA nicht wirklich vertrauen. In kleineren Städten und Vorstädten ist die Anbindung meist sehr schlecht oder gar nicht vorhanden. Außerdem hat der ÖPNV in puncto Sicherheit auch nicht unbedingt den besten Ruf. Zudem solltet ihr die Entfernungen in den USA nicht unterschätzen. Je nachdem, wo ihr seid, kann der nächste Supermarkt oder auch der nächste Nachbar gerne mal drei Kilometer entfernt liegen. Auf ein Auto kann man daher eigentlich so gut wie nicht verzichten.

Meine 5 Don'ts

In der Öffentlichkeit trinken

In der Öffentlichkeit nicht zu trinken, ist nicht nur eine Empfehlung von mir, sondern tatsächlich auch gesetzlich so geregelt. Wer beim Trinken in der Öffentlichkeit erwischt wird, muss mit einer Strafe rechnen. Da die Polizei nach meiner Erfahrung auf den Straßen in den USA sehr präsent ist, würde ich es also nicht drauf ankommen lassen. Sucht euch lieber eine schöne Bar oder macht es euch im Hotelzimmer oder bei Freunden bequem. Das legale Alter, um Alkohol zu kaufen und zu konsumieren liegt in den USA übrigens bei 21. Das gilt auch für Bier, Wein und Mischgetränke. Solltet ihr unter 21 Jahren sein, werdet ihr Schwierigkeiten haben in eine Bar zu kommen, selbst wenn ihr nicht plant, dort Alkohol zu trinken.

Rauchen

Was bei uns zum normalen Stadtbild gehört, ist in den USA extrem verpönnt. Ein Restaurant oder eine Kneipe, in der man rauchen kann, wird schwer zu finden sein. Aber auch auf der Straße sollte man sich das Rauchen verkneifen. Hält man sich nicht daran, muss man mit vielen bösen Blicken rechnen. Raucher werden in den USA als asozial angesehen. Leute, die in der Öffentlichkeit rauchen schaden in den Augen der Amerikaner außerdem ihren Mitmenschen und sind schlechte Vorbilder für Kinder die das mitbekommen. In einigen Staaten gibt es zudem Gesetze die regeln, dass man beispielsweise nicht im Umkreis von 30 Fuß von öffentlichen Gebäuden wie Restaurants, Läden und Behörden rauchen darf.

Bei McDonald's essen

Über den kulinarischen Wert von McDonald's lässt sich natürlich generell streiten. Allerdings ist die Qualität von BigMac und Co. je nach Land sehr unterschiedlich. Wer die deutschen McDonald-Standards gewöhnt ist, wird enttäuscht werden. Man sollte meinen, die Amerikaner wissen wie Fast Food geht, von McDonald's würde ich in den Staaten aber die Finger lassen. Das sehen alle Amerikaner, mit denen ich gesprochen habe übrigens ähnlich.  Es gibt viele Alternativen, die ebenfalls günstig aber qualitativ besser sind wie beispielsweise Wendy's oder Dairy Queen.

Gespräche über Religion und Politik führen

Donald Trump ist nicht nur in den USA ein Dauerthema, sondern auch bei uns. Viele Deutsche wollen wissen, wie es sein kann, dass Trump Präsident wurde. Trotzdem würde ich euch nicht empfehlen, mit den US-Amerikanern über Politik zu diskutieren. Besonders Themen wie Trump oder Waffengesetze sind für die meisten Amerikaner mit Emotionen geladen und egal, welche Position man selbst vertritt, das Gespräch wird in den seltensten Fällen gut auseinandergehen. Gleiches gilt für das Thema Religion. Ein großer Teil der Amerikaner ist sehr religiös und geht regelmäßig in die Kirche. Und auch der extreme Patriotismus vieler Amerikaner kann auf Europäer etwas befremdlich wirken. Trotzdem solltet ihr versuchen, diese Einstellungen und Gewohnheiten zu respektieren und euch in keinem Fall darüber lustig zu machen.

Freizügige Kleidung

Wie schon erwähnt, haben viele Amerikaner eher konservative Einstellungen. Dazu gehört auch ein bedeckter Kleidungsstil. Besonders in ländlicheren Regionen solltet ihr daher darauf achten, dass Hosen und Röcke eine angemessene Länge haben und auch Schultern und Dekolleté von Kleidung bedeckt sind. In den meisten Großstädten hingegen ist man etwas liberaler, hier müsst ihr weniger Gedanken machen. Trotzdem empfehle ich euch, den Hinweis im Hinterkopf zu halten und erst einmal die Einheimischen und deren Stil zu beobachten, bevor ihr das kleine Schwarze raus holt.

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