Halloween: Trick or treat!

Soo ihr lieben.. Wenn auch ein "bisschen" verspätetet, kommt heute mein Blogeintrag zu Halloween.

In Deutschland ist Halloween ja, zumindest in den meisten Städten, nicht sooo ne große Sache. Manche Leute machen ne kleine Party, manche Kinder verkleiden sich und gehen von Haus zu Haus. Aber es ist nicht wirklich so verbreitet wie St. Martin und viele Eltern stehen Halloween skeptisch gegenüber und  denken das die ganze Sache keinen Sinn hat.

Hier in Amerika ist Halloween allerdings ein riesengroßes Fest, ähnlich wie bei uns Karneval. Es ist eine richtige Tradition. Kaum eine Familie feiert es nicht. Ab September gibt es hier spezielle Läden nur für Halloween, wo man von Kostümen, bis hin zu riesengroßer Deko die du an dein Haus hängen kannst, alles kaufen kannst. Manche Menschen geben hunderte Dollar aus, nur um sich für diesen einen Tag riesengroße, teilweise sogar elektrisch gesteuerte, Deko zu kaufen die dich möglichst erschrecken soll. Und ja ... Ich war schon ziemlich verstört nachdem ich das Geschäft " Spirit Halloween" in dem du alles dies kaufen kannst, verließ. Die Kostüme hier sehen einfach tausend mal echter und gruseliger aus als das, was man in Deutschland kaufen kann. Ein anderer sehr großer Unterschied ist wohl auch, dass hier viele Leute vorallem Kinder, sich garnicht als etwas gruselig verkleiden sondern einfach als etwas, was sie schön oder lustig finden. So waren mindestens 80% aller weiblichen Kindern unter 12 als Disney Prinzessin Elsa von Frozen verkleidet :'D.

Ich war jedenfalls an Halloween  mit meiner Gastschwester bei Freunden von ihrer Schule eingeladen. Nachdem wir die für Halloween typischen, mit Karamell überzogenen Äpfel gegessen hatten und gestärkt waren, gingen wir raus auf die Straße für "Trick or Treat" oder im Deutschen " Süßes sonst gibts Saures" . Manche denken vielleicht mit 16 Jahren ist man zu alt dafür ... Aber ich denke man ist nur so alt, wie man sich fühlt und außerdem wird das wohl voraussichtlich mein letztes Halloween in America sein für die nächste Zeit... also who cares ? :D

Die Straßen waren voll von Teenagern und Kindern mit ihren Eltern, die mit kleinen Eimern und Tüten auf der "Jagd" nach Süßigkeiten sind. Vor vielen Häusern standen gruselige und teilweise echt kunstvoll ausgeschnitzte leuchtende Kürbisse. Generell herrschte eine tolle, leicht mystische Stimmung. Man konnte wirklich merken, dass sich hier alle Menschen unheimlich Mühe geben um dieses Fest, besonders für die Kinder, perfekt zu machen. Im Gegensatz zu Deutschland, öffnetet hier so gut wie jeder die Tür und gab Süßigkeiten aus. Und sogar Leute die nicht da sind oder nicht möchten das Leute so spät klingeln, stellen Schüsseln voll mit Süßigkeiten vor die Tür mit Schildern wie " Please help yourself and take 2".

Dieser Abend war schon echt toll, auch wenn ich früh gehen musste und nicht wie die anderen dort übernachten konnte da ich am nächsten Tag ein Tanzturnier hatte. Doch Halloween ist hier nach einer Nacht noch lange nicht vorbei. Viele Teenager und junge Erwachsene gehen um die Halloweenzeit zu so genannten"Haunted Houses" (zu deutsch: von geistern heimgesuchtes Haus). Diese Haunted Houses sind Häuser, durch die du durch gehst und dort von verkleidet Schauspielern erschreckt wirst. Da wir uns aber dachten, dass uns das ein bisschen zu langweilig ist und wir dafür kein Geld ausgeben wollen gingen wir zu einem Haunted Corn Maize, also einem vom Geistern heimgesuchtes Maislabyrinth. Nach einer dreiviertel Stunde fahrt kamen wir auf der Farm an wo das Labyrinth ist. Es war bereits Stockdunkel und rund um die Farm war wirklich nichts außer Feldern und eine einsame Landstraße. Es war eine komische, bedrückende Stimmung und der Nebel machte es nicht gerade besser. Im Labyrinth waren jegliche Art von technischen Geräten wie Handys und Ipods und natürlich Taschenlampen verboten, damit du dich auch ja erschreckst und kein Licht machen kannst. Im Labyrinth warteten dann von Blutverschmierten Riesenkaninchen bis hin zu kreischenden Geisteskranken jegliche Art von Kreaturen auf uns. Und auch wenn ich kein Angsthase bin, und man weiß das es alles Schauspieler sind, hab ich mich als nicht wirklich Halloween erfahrene das ein oder andere mal ganz schön erschrocken. Besonders der Typ mit der Kettensäge der uns mindestens 5min gefolgt ist war mir nicht ganz geheuer.  Nachdem wir dann endlich aus dem Labyrinth  herausgefunden hatten und unsere Schuhe bis über die Knöchel mit Schlamm überzogen waren, beschlossen wir wieder zurück nach Hause zu fahren und Horrorfilme zu gucken.
Eine total neue Halloween Erfahrung für mich aber auf jeden Fall total spaßig und mit viel Adrenalin verbunden.

Allen ein "etwas"verspätetes Happy Halloween und bis bald

Julie :)

( erstmals veröffentlicht am 26. November 2014 auf julies-great-adventure.blogspot.com)