America is different...

...very different.

Da war es nun soweit. Aus zwei Wochen wurde eine Woche, aus einer Woche drei Tage, aus drei Tagen wurde Morgen und schließlich wurde es Heute. Nach einem tränenreichen Abschied von Freunden, meinem Freund und der Familie, war ich bereit mich auf die lange Reise über den großen Teich zu machen. Meine Großeltern, meine Tante und meine Mutter begleiteten mich zum Flughafen und schon bald ging ich durch die Sicherheitkontrolle und es gab kein zurück mehr.

Der erste Flug ging von Düsseldorf nach Newark und ich muss sagen, ich hatte echt Glück! Das Flugzeug war sehr luxuriös, jeder hatte seinen eigenen Bildschirm und ich konnte stundenlang Filme und Serien schauen. Neben mir saß eine wirklich nette Frau, die gerade in Deutschland ihre Familie besucht hatte und nun zurück nach Hause flog. Sie konnte mir viele Tipps geben und als wir letztendlich über New York flogen, erklärte sie mir die Skyline.

Ich hatte wahnsinnige Angst vor der Einreise, dem amerikanischen Zoll und davor meinen Anschlussflug zu verpassen aber erstaunlicher Weise lief alles problemlos ab. Wie ich hinterher feststellte, hatte der Zoll meinen Koffer schon zuvor geöffnet, durchwühlt und die Gastgeschenke ausgepackt. Trotz allem kann ich sagen, dass die amerikanischen Flughafen Mitarbeiter wesentlich freundlicher und hilfsbereiter sind.

Als ich mich nun auf den Weg zu meinem Gate für den Anschlussflug machte, waren die Unterschiede zu Deutschland nicht zu übersehen. Neben 3 Schüssen die ich fallen hörte, war ich sehr erstaunt über die ebenerdigen Rolltreppen. Ist man zu faul durch die weiten Flughafen Gänge zu laufen, so kann man sich einfach wie auf einem Laufband transportieren lassen.

Irgendwann beschloss ich mir was zu trinken zu kaufen. Und ja, selbst Wasser ist anders. Es ist ein bisschen, wie wenn man im Schwimmbad Wasser schluckt - Es schmeckt nach Chlor. Nicht so lecker aber ich denke man gewöhnt sich dran. Gewöhnungsbedürfigt hören sich auch Süßigkeiten, wie M&M's Mint an oder andere überteuerte Dinge die man am Flughafen kaufen kann.

Der Anschlussflug von Newark nach Portland war dann weniger luxuriös: Wenig Platz, keine Unterhaltung, kein Essen. Aber für 6h lässt sich das auch mal aushalten. In Portland empfing mich dann meine Gastfamilie sehr herzlich. Wir machten ein paar Fotos und fuhren schließlich nach Hause. Und was auf dem Weg passierte, kann ich immer noch nicht fassen. Als wir über eine Schnellstraße fuhren neben einem Waldstück, saßen direkt am Straßenrand 4 Hirsche, unter anderem auch ein junges. Wir fuhren ziemlich nah heran um es besser sehen zu können. Doch die Hirsche waren nicht scheu, sie bewegten sich keinen Zentimeter weg. So was ist mir in Deutschland noch nie passiert, aber hier ist es wohl relativ normal.

Heute morgen waren wir dann in meiner zukünftigen Schule Der "Sunset High School" um meine Fächer zu wählen und alle wichtigen Termine zu bekommen. Als Austauschschüler habe ich das große Glück, dass ich keine Pflichtfächer wie American History wählen muss, sondern einfach das was mir gefällt. So besteht mein Stundenplan fast ausschließlich aus Fächern wie Choir, Photography, Graphic Design, Music Theory und Arts. Allerdings wird die nächste Zeit noch viel Papierkram auf mich zu kommen. Außerdem ein Vorsingen für den Chor und ein tryout für das Tanz-team.
Drückt mir die Daumen ;)

Jetzt bin ich schon fast einen Tag hier und der Jet lag macht sich bemerkbar (... kein Wunder bei 9h Zeitunterschied). Aber ich bin zuversichtlich, dass es sich bis ich am 3.9 meine ersten Schulttag habe, normalisiert hat.

Bis dahin,
best greetings

Julie

Meine Gastfamilie und Ich am Flughafen von Portland
Meine Gastfamilie und Ich am Flughafen von Portland

(erstmals veröffentlicht am 29. August 2014 auf julies-great-adventure.blogspot.com)